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how deep is your love

Alexandra Meyer

 

 25. Mai - 9. August 2020 

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Figurine © Alexandra Meyer, C - Print, 63 x 100 cm, 2015

Alexandra Meyer bespielt die zweite Kunstkasten-Ausstellung

Wenn das Krankenhaus inspiriert

Nach einer Corona-bedingten Pause steht die nächste Ausstellung vom Zyklus „Das Feministische Kapital“ in den Schaffhauser Kunstkästen an: Alexandra Meyer rüttelte die Schaffhauser Kunstwelt in der Vergangenheit immer wieder auf. Für die Kunstkästen kombiniert die Baslerin in «How deep is your love» ältere und neuere Werke zu einer Geschichte rund um Rollenbilder, den Körper und die Liebe.

In der ersten Kunstkastenstaffel waren Fotografien der ägyptischen Künstlerin Heba Khalifa zu sehen, deren Werk in Ägypten für viel Unruhe sorgt. Auch die Arbeit von Alexandra Meyer lässt nicht kalt: Viele Schaffhauser*innen erinnern sich an ihr provokatives Werk, das hellblaue Hemd mit Schweissflecken unter den Armen. Die Künstlerin, die in der Nähe von Schaffhausen aufwuchs und nun in Basel lebt, gewann 2017 den Manor Kunstpreis Schaffhausen und war danach in einer grossen Einzelausstellung im Museum zu Allerheiligen zu sehen. Jetzt zeigt «Das Feministische Kapital» die Werke der 35-Jährigen in den Kunstkästen.

Wut über verstaubte Rollenbilder

Meyers Kunst provoziert und das ist nur konsequent. Denn am Anfang ihrer Arbeit steht immer ein starkes Gefühl; oft ist es Wut. Meyer ist wütend ob den verstaubten Rollenvorstellungen von Frauen und Männern. Kunst ist dann für Meyer ein Schlüssel, um an diesen Vorstellungen zu rütteln. Einige Arbeiten in «How deep is your love» zeigen das schön. «Wedding Ring» befasst sich mit der Ehe und macht deutlich, wie Meyer ihre Kunst nutzt als Ventil für die eigenen Gefühle. Das Bild entstand, nachdem sich Meyers Eltern hatten scheiden lassen. Es zeigt zwei Fusssohlen, beide mit einem Ringabdruck. Meyer hatte sich dazu die Eheringe ihrer Eltern an die Füsse geklebt und lief drei Tage damit umher, bis sich die Ringe so tief in ihr wundes Fleisch gegraben hatten, dass sie Abdrücke hinterliessen. Der Schmerz wird förmlich spürbar.

Der Körper und seine Eigenschaften sind Kapital

Die Symbole, mit denen Meyer arbeitet, sind uns Betrachter*innen bekannt: Blut, Narben, der Atem. Der Körper ist zentral: «Ich könnte gar nicht abstrakter und ohne den Körper arbeiten.», sagt Meyer, die als Pflegefachfrau arbeitet. Und so ist das Spital für sie Ort der Inspiration. Das mag für den einen oder die andere gruslig klingen. Mit ihrem pragmatischen, intimen und humorvollen Zugang zum menschlichen Körper konfrontiert sie uns mit unseren Ängsten und dem Ekel. Für «Das Feministische Kapital» stellen sich dabei spannende Fragen: In einer nach Gewinn strebenden Gesellschaft ist der Körper die Arbeitskraft, das Kapital. Was passiert, wenn gerade der weibliche Körper sich dem widersetzt? Wenn er nicht «schön», nicht verfügbar oder verletzt ist? Alexandra Meyers Arbeiten zeigen sehr deutlich, wie sehr der Körper Austragungsort von gesellschaftlichen Erwartungen ist – und wie man künstlerisch daran rütteln kann.

Infos zur Ausstellung

Ab dem 25. Mai bis zum 9. August sind die Werke in den Kunstkästen zu sehen.
Eine Vernissage gibt es aufgrund der aktuellen Situation rund um Corona nicht. Sobald es die Umstände wieder erlauben, organisieren wir einen Rundgang mit der Künstlerin und einem anschliessenden Apéro in der Vebikus Kunsthalle.

Da der Kunstkasten II an der Vordergasse temporär in einer Baustelle verschwunden ist, zeigen wir das Werk "Figurine" von Alexandra Meyer in der Vebikus Kunsthalle, sichtbar von der Kammgarn Beiz her.

Öffnungszeiten Kammgarn  Beiz

Di–Fr 11.30 Uhr bis 23.30 Uhr 
Sa 16.00 Uhr bis 23.30 Uhr 

Presse

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