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Presse

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Gruppenausstellung «Das Feministische Kapital» startet mit Heba Khalifa

Ägyptischer Aufstand in den Schaffhauser Kunstkästen

 

Ab Februar 2020 bespielen die Zürcher «Collettiva Kuratorinnen» die Kunstkästen mit Werken nationaler und internationaler Künstlerinnen. Den Anfang der Gruppenausstellung macht die ägyptischen Fotografin Heba Khalifa. Mit ihren intimen Fotografien setzt sie sich gleich mit dem zentralen Thema – dem weiblichen Körper – auseinander. An der Vernissage am 1. Februar stellen die Kuratorinnen sich und ihr Projekt vor.

Zürcher Kuratorinnen regen Feminismus-Debatte an

Den Passant*innen sind sie schon aufgefallen – die provokativen Sprüche, die die Schaffhauser Kunstkästen zieren. «Kann eine Frau eine Glühbirne auswechseln?», steht da etwa. Das Kollektiv «Collettiva Kuratorinnen» aus Zürich macht damit auf das neue Projekt «Das Feministische Kapital» aufmerksam, das anfangs Februar in Schaffhausen startet.

Silvia Savoldi und Eleonora Stassi, die beiden Kuratorinnen hinter der Ausstellung, sind über den Frauenstammtisch nach Schaffhausen gelangt. Sie bespielen in den nächsten zwei Jahren die Vebikus- Kunstkästen mit den Werken nationaler und internationaler Künstlerinnen. Dabei steht die Frage im Zentrum: Was ist der Wert vom Feminismus heute? Die Gruppenausstellung soll in Schaffhausen die Debatte um den Feminismus weiterführen. «Wir wollen einer breiten Öffentlichkeit einen neuen Blickwinkel auf den aktuellen Feminismus ermöglichen.», sagt Savoldi dazu. Den Künstlerinnen wird bewusst viel Raum für eigene Interpretationen gelassen. Ein zentrales Thema für viele Staffeln wird allerdings der weibliche Körper sein – als Arbeitskraft, als Zentrum der Mutterschaft, der Körper als Projektionsfläche sexueller Gelüste, der Körper als Mittel und Symbol des Widerstands...

 

Beklemmend und befreiend – Einblick ins Leben einer Ägypterin

So auch bei Heba Khalifa, die ägyptische Künstlerin, deren Fotografien ab Februar für drei Monate in den Kästen zu sehen sind. Die Arbeit «From the inside» gewährt den Betrachter*innen einen intimen Einblick ins Zuhause, ins Innenleben einer Künstlerin, die aufgrund der Revolution in ihren eigenen vier Wänden gefangen ist, gebunden an ihr Kind. «Mit Khalifas Arbeit nähern wir uns dem weiblichen Körper gewissermassen von innen heraus. Wir haben ihr Werk ausgesucht wegen der politischen Situation in Ägypten und so stellen wir uns der Frage, wie sich die Rolle einer Frau verschärft in der erzwungenen Gefangenschaft.», sagt Kuratorin Stassi. Einige von Khalifas Bildern sind beklemmend, etwa das Selbstportrait der Künstlerin, die mit Klebeband gefesselt mit ihrem Kind auf einem Stuhl sitzt. Ironischerweise ist es aber gerade die Enge des Raums, die neue Situationen ermöglicht und so zum zynischen Ort des Aufstands wird.

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