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Letzte Ausstellung der Collettiva-Kuratorinnen in den Schaffhauser Kunstkästen

Das Feministische Kapital

Von den haarigen Beinen bis zur Kunst in Zeiten des Krieges 

Das Projekt «Das Feministische Kapital» will einer breiten Öffentlichkeit verschiedene Perspektiven auf den Feminismus ermöglichen. Dazu waren in den letzten vier Jahren eine Vielfalt von Werken zu sehen. Die ägyptische Fotografin Heba Khalifa beispielsweise zeigte in ihren symbolstarken Fotografien, wie der Kampf für Gleichberechtigung auch von zu Hause aus stattfinden kann - sie war aufgrund der Revolution in ihren eigenen vier Wänden gefangen. Andere Künstlerinnen widmeten sich auf humoristische Weise den Geschlechterstereotypen, so die Schüler*innen des Schaffhauser Lindenforums oder Alexandra Meyer mit ihrer eingeschweissten Krawatte, die in Schaffhausen keine Unbekannte ist. In verschiedenen Ausstellungen war der weibliche Körper als Ort der Kraft und der Auseinandersetzung ein Thema: Ursina Gabriela Roesch spielte in ihren Bildern von haarigen Frauenbeinen mit den Gegensätzen Ekel und Schönheit. Und Ying Xu nähte mit rotem Faden Früchte zusammen und stellte so Bezüge zur Vergänglichkeit des Körpers und der Sexualität her. Ein Künstlerinnen-Kollektiv aus der Ukraine zeigte in einer eindrucksvollen Ausstellung auf, wie Kunst während der Kriegszeiten aussehen kann.

Die Collettiva-Kuratorinnen stellten Werke aus aller Welt aus – Mexiko, Iran, Südafrika, Ukraine, Schaffhausen... – und machten so deutlich, dass überall auf der Welt Menschen sich für eine gleichberechtigte Gesellschaft einsetzen, unabhängig von ihrer Herkunft. «Genau diese kollektive Kraft ist für uns ein Teil des feministischen Kapitals», sagen die Collettiva-Kuratorinnen.

Im Austausch mit der Schaffhauser Bevölkerung

«Das Feministische Kapital» wollte von Anfang an die Debatte um Feminismus in Schaffhausen anregen. 2020 startete das Projekt mit einer Reihe von provokativen Fragen wie «Kann eine Frau eine Glühbirne auswechseln? Kann sich eine Frau als Feministin bezeichnen, wenn ihr Aussehen ihr wichtig ist? Ist ein Künstler mehr wert als eine Künstlerin?». Auch in der letzten Ausstellung treten die Collettiva-Kuratorinnen mit der Schaffhauser Bevölkerung in den Dialog. Dafür eignen sich die Kunstkästen im öffentlichen Raum sehr gut, weil sie die Neugierde von eiligen Passant*innen wecken und zudem rund um die Uhr zugänglich sind (auch ein Vorteil während des Covid-Lockdowns). Die Collettiva-Kuratorinnen stellen nun den Schaffhauser*innen die Frage, was für sie das feministische Kapital bedeutet. Über einen QR-Code wird man die Frage für sich beantworten können. Die gleiche Frage beantworten für die letzte Ausstellung auch der Schaffhauser Frauenstammtisch und die Comic-Zeichnerin Kooni in gewohnt witziger Manier.

(Künstlerischer) Einsatz für Gleichstellung ist weiterhin wichtig

Das Projekt in den Kunstkästen geht nun zu Ende, seine Fragestellungen und Herausforderungen aber bleiben. Nach wie vor ist die Gleichstellung zwischen den Geschlechtern nicht erreicht. Auch in der Kunstwelt nicht: Beispielsweise sind Frauen in den Leitungsfunktionen künstlerischer Betriebe immer noch untervertreten. Und auch ausgestellt werden sie seltener - in Ausstellungen des Kunsthaus Zürich etwa sind nur 11% der Werke von Frauen, wie das Zürcher Kunstkollektiv Hulda Zwingli aufzeigt. Die Kunst ist somit, wie immer, ein Spiegel der Gesellschaft und zeigt, dass es trotz manchen Erfolgen noch viel zu tun gibt. Die Collettiva-Kuratorinnen sind überzeugt, dass gerade die Kunst unerwartete neue Perspektiven auf den feministischen Diskurs liefern kann. 

Das Projekt «Das Feministische Kapital» in den Schaffhauser Kunstkästen 

In der Schaffhauser Altstadt und an der Rheinpromenade verteilt stehen zehn Kunstkästen der Stadt Schaffhausen. Seit 2009 betreut die Vebikus-Kunsthalle die Kunstkästen und verpflichtet für die Bespielung wechselnde Kurator*innen. Die Collettiva-Kuratorinnen, bestehend aus Eleonora Stassi und Silvia Savoldi aus Zürich und Isabelle Lüthi aus Schaffhausen, haben die Kuration von 2020-2023 übernommen. In ihrem Projekt «Das Feministische Kapital» haben sie 16 Ausstellungen und vier Performances organisiert. Mit dem Projekt wollten sie verschiedene Perspektiven auf den aktuellen Feminismus zeigen und Künstlerinnen eine Plattform bieten. Ursprünglich initiiert wurde «Das Feministische Kapital» vom Schaffhauser Frauenstammtisch.

 

 

Captions Kunstkästen


        K1    Bahnhofstrasse Schaffhausen / Ticketeria

        Vogelschwarm, 2023, Kooni


        K2   Vordergasse 73

        Bilder unserer Veranstaltungen. Danke an alle FotografInnen, die zum Aufbau unseres Archivs beigetragen haben.

        K3   Ecke Vordergasse-Goldsteinstrasse

        Von Schaffhausen nach...., Geografie des feministischen Kunstschaffens.


        K4   Passage Vebikus

        Umfrage: Was ist das feministische Kapital für dich?


        K5   Freier Platz 10 / Zwischen Güterhof und Bretterhof

        Was bedeutet, eine Künstlerin zu sein? Antworten der Künstlerinnen. 


        K6   Rheinquai 16 / Anlegeplatz 4

        Untitled, eine Skulptur von Reshma Chhiba, 2021


        K7   Ende Rheinquai, beim Bootshaus

        Das Feministische Kapital nach unseren Künstlerinnen

        K8   Rhybadi

        Eine wichtige Frage für unseren Projekt von Hulda Zwingli

        K9   Rheinuferstrasse 1 - gegenüber IWC

        Graffiti, Spinnen und Baustellen - Herausforderungen der Kunst im öffentlichen Raum.                 

        K10 Rheinuferstrasse 2 - Fussgängerstreifen Klosterstrasse

      Das Feministische Kapital nach dem Schaffhauser Frauenstammtisch

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